Papst Innozenz VIII. war Oberhaupt der katholischen Kirche vom 29. August 1484 bis zu seinem Tod im Jahr 1492. Diese 8 Jahre im Amt sind berüchtigt vor allem für zwei Taten: die Bestätigung von Tomas de Torquemada als Großinquisitor von Spanien und der Auftrag zu einer der schlimmsten Hexenverfolgungen der europäischen Geschichte.
Papst Innozenz VIII erlässt die päpstliche Bulle Summis desiderantes affectibus ( 5. Dezember 1484) als Reaktion auf die Anfrage des Dominikanischen Inquisitors Heinrich Kramer mit der Bitte, die explizite Befugnis zu erhalten, die Hexerei in Deutschland zu verfolgen. Heinrich Kramer schrieb dies, nachdem er keine Unterstützung von den örtlichen Kirchenbehörden erhalten hatte. Die Bulle bestätigte die Existenz von Hexen:
" Es ist vor Kurzem zu unseren Ohren gekommen, nicht ohne große Pein für uns, dass in einigen Teilen von Deutschland, [...] Mainz, Köln, Trier, Salzburg und Bremen, viele Personen beiderlei Geschlechts, ohne Rücksicht auf ihr eigenes Heil und unter Aufgabe des katholischen Glaubens, sich den Teufeln, männlich und weiblich, hingeben und durch ihre Beschwörungen, Zauber und unter anderem durch abscheulichen Aberglauben und Zaubereien, Vergehen, Verbrechen und Missetaten dazu beitragen, dass die Nachkommen von Frauen umkommen, dass Fohlen von Tieren sterben, dass die Produkte der Erde, die Trauben von Weinreben, und die Früchte von Bäumen verderben, dass Männer und Frauen, Rinder, Schafe und Tiere aller Art, auch Weinberge und Obstgärten, Wiesen, Weiden, Ernten, Getreide und andere Früchte der Erde Not leiden; dass sie Männer, Frauen, Rinder, Herden, und Tiere heimsuchen, diese innerlich und äußerlich mit schlimmen Schmerzen foltern und Männer an der Zeugung hindern[...] "
Diese Bulle erklärte die volle Zustimmung des Papstes für die Fortsetzung der Inquisition "um diese Personen entsprechend ihrer Verfehlungen zu läutern, einzusperren, zu bestrafen und zu züchtigen". Diese Bulle wiederholte im wesentlichen die Ansicht von Kramer, dass ein Ausbruch der Hexerei und Ketzerei im Rheintal speziell in den Bistümern Mainz, Köln, Trier, Salzburg und Bremen, mit Hinweisen auf bestimmte Handlungen, stattgefunden hatten. Später hat Kramer seine Ansichten über Hexerei in seinem Buch Hexenhammer zusammengestellt, das im Jahre 1487 veröffentlicht wurde. Die Bulle Summis desiderantes affectibus wurde als Teil der Einleitung des Buches veröffentlicht, als Zeichen der päpstlichen Anerkennung für sein Werk. Diese Bulle, in der die geistigen und die weltlichen Verbrechen der Hexerei zusammengestellt werden, wird oft als verantwortlich für das Öffnen der Tür für die Hexenjagden der frühen Neuzeit angesehen.